Entwurf

Zeichnung: Gertrude Jekyll

Public Domain picture

Resultierend aus der Erfahrung von mehr als hundert Gartenentwürfen ist Frank Fritschy überzeugt, dass gutes Design vor allem von drei Faktoren inspiriert werden sollte: dem Auftraggeber, dem Haus und der Landschaft.

Arts & Crafts

Es ist unverkennbar, dass unser Haus, das um 1850 in einer idyllischen ländlichen Umgebung gebaut wurde, großen Einfluss auf die Gestaltung des Gartens hatte. Eigentlich ergaben sich nur zwei Optionen: Entweder ein Entwurf in Resonanz mit der Zeit in der das Haus gebaut wurde oder ein moderner Entwurf als logische Antithese. Die Liebe für Arts & Crafts Gärten und die Suche nach dem ultimativen romantischen Garten, was immer dieser auch sein mag, machte die Entscheidung jedoch einfach. Obwohl ich Gartenentwürfe ungern in Schubladen stecken möchte, könnte man von einer Mischung zwischen einem Bauerngarten und einem Landhausgarten sprechen. Die Kombination altbewährter Pflanzen mit neuen Züchtungen bewahrt den Garten davor, nur eine Reproduktion eines historischen Gartens zu sein.

Haus und Antechambre ( das “Vorzimmer“) im Frühling
Foto: Frank Fritschy
„Landschaft lesen um einen Garten zu schreiben“*

Doro arbeitet an einem heißen Sommertag im angenehmen Schatten des Kaminholzlagers

Seitenwege bieten einen Blick auf die umgebenden Weiden

Landschaft

In meinem Design diktiert die Landschaft das Muster der Wege. Die Viller Mühle (eine ehemalige Wassermühle) hat eine klare Form, die sich vom Hintergrund abhebt. Das Long Border ist auf diese Landmarke hin ausgerichtet und damit ein gewagtes Statement in unserem Garten. Die eingesetzten Blütenfarben verstärken das Gefühl für die Länge des Beetes. Das kommt dadurch zustande, dass die Blüten in der Nähe des Betrachters  kräftigere Farben haben, während die Blüten auf der anderen Seite blasser sind.

Design

  • Angrenzende Wege sind in diesem Konzept geometrisch, Wege die in die Landschaft führen  jedoch freier geformt. Seitenwege bieten einen Blick auf die umgebenden Weiden.
  • Für mich ist es wichtig, rund um das Haus schlendern zu können. Nicht nur aus Spaß, sondern auch aus praktischen Gründen, wie zum Beispiel das Schließen der Fensterläden im Winter.
  • Es ist sehr praktisch, dass die Hauptterrasse leicht von der Küche aus erreichbar ist und dass sie durch das Kaminholzlager vor grimmigem Westwind geschützt ist. Im Frühling ist das meiste Kaminholz verbraucht und das Kaminholzlager ist dann ein schöner überdachter Sitzplatz. Das Haus schützt außerdem die Terrasse auf der Westseite vor kühlem Ostwind.
  • Ich habe einen geschwungenen Weg entworfen, um die ungewöhnliche Form des Grundstücks an der Westseite zu kaschieren. Rhododendrongruppen verbergen hier die dreieckige Form dieses Gartenteils.
  • The Entrance (der Eingangsbereich) ist ruhig und grün gestaltet. Grüne Hecken bieten einen guten Hintergrund für die starken Farben des Long Border. Immergrüne Sträucher dekorieren das Haus.
  • Offener Raum trägt dazu bei, dass die Ost- und Westfassade des Hauses zur Geltung kommt.

*Tal Alon Mozes Landschaftsarchitekt